Aktuelles

05.05.2022

Tabori Preis 2022

Die Jury hat entschieden – erstmals auch internationale Auszeichnung

Am 25. Mai 2022 verleiht der Fonds Darstellende Künste in Anwesenheit der Kulturstaatsministerin Claudia Roth in einer hybriden Preisverleihung zum dreizehnten Mal den Tabori Preis und die Tabori Auszeichnungen im HAU Hebbel am Ufer und online im Live-Stream. Das Performancekollektiv Meine Damen und Herren wird mit dem Tabori Preis ausgezeichnet. Die Tabori Auszeichnungen gehen an die Regisseurin Simone Dede Ayivi und die Company Overhead Project. Die 2022 erstmals ausgelobte Tabori Auszeichnung international erhält die moldauische Künstlerin Nicoleta Esinencu für ihre Arbeit mit dem Theaterkollektiv teatru-spălătorie.

Der mit 25.000 Euro dotierte Tabori Preis geht an das Hamburger Performancekollektiv Meine Damen und Herren. In der Jurybegründung heißt es dazu: „Seit mittlerweile 26 Jahren entwickelt das Ensemble inklusive Arbeiten, die auf einmalige Art und Weise begeistern und mit denen sich Meine Damen und Herren in besonderem Maße einen Namen gemacht haben, der weit über Hamburg hinausreicht.“

Die beiden Tabori Auszeichnungen gehen an die Regisseurin Simone Dede Ayivi und die Company Overhead Project. Die Jury würdigt Simone Dede Ayivi als Künstlerin, „die gesamtgesellschaftliche Themen auf die Bühne bringt und dabei einmalige Formate findet, diese Themen zu verhandeln und damit die zeitgenössische Theaterlandschaft und ihre Produktionsweisen nachhaltig verändert. Zwischen Erinnern und Wiederfinden bringt sie auf beeindruckende Art und Weise politische Kämpfe, emanzipatorische Bewegungen und Schwarze Geschichte und Gegenwart auf die Bühne, wie es in der Szene der Freien Darstellenden Künste einmalig ist“. Overhead Project werden mit der zweiten Tabori Auszeichnung geehrt. Laut Preisjury wird damit „eine einzigartige Handschrift der Fusion aus Zeitgenössischem Tanz und Zeitgenössischem Zirkus geehrt, mit der eine eigene performative Sprache entsteht, die sowohl für die Etablierung wie auch für die Vermittlung der Formate und ihrer differenzierten Themenwelten einen besonderen Beitrag leistet.“ Die Auszeichnungen sind jeweils mit 15.000 Euro dotiert.

Mit der erstmals verliehenen Tabori Auszeichnung für international tätige Künstler*innen wird die moldauische Künstlerin Nicoleta Esinencu für ihre Arbeit mit dem Theaterkollektiv teatru-spălătorie geehrt. Die international besetzte Preisjury würdigt damit „eine faszinierende und einzigartige theatralisch-performative Form, die die individuellen Persönlichkeiten der Darsteller*innen und kontroverse politische Themen mit einer treffenden Ästhetik verbindet und unvergessliche Produktionen schafft, die über Grenzen und Publikum hinweg eine besondere Anziehungskraft ausüben.“ Die Tabori Auszeichnung international ist ebenfalls mit 15.000 Euro dotiert.

Die Preisjury zur Vergabe des Tabori Preises und der Tabori Auszeichnungen besteht in diesem Jahr aus Bettina Masuch (Leiterin tanzhaus nrw), Martina Grohmann (Intendantin Theater Rampe | Kuratoriumsvorsitzende des Fonds), Carena Schlewitt Intendantin HELLERAU – Europäisches Zentrum für die Künste, stellvertretende Kuratoriumsvorsitzende des Fonds), Ilka Schmalbauch (Deutscher Bühnenverein, Vorstandsmitglied des Fonds), Prof. Dr. Wolfgang Schneider (Universität Hildesheim, Vorstandsvorsitzender des Fonds Darstellende Künste) und Holger Bergmann (Geschäftsführer des Fonds Darstellende Künste, beratend). Philippe Bischof (Pro Helvetia | Zürich), Dr. Asma Diakité (Goethe Institut | Johannesburg) und Marta Keil (Kuratorin, Wissenschaftlerin | Warschau, Utrecht) gehören der intentionalen Fachjury an.

Eröffnet wird die Preisverleihung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Claudia Roth, MdB. Moderierend durch den Abend führt der Performance-Künstler Shlomi Moto Wagner. Künstlerisch begleitet wird die Vergabe der Preise und Auszeichnungen durch Baby Marcel, Christiane Rösinger, Hans Unstern und das Performancekollektiv El Cuco Projekt.

Der Tabori Preis wurde erstmals am 31. Mai 2010 anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Fonds Darstellende Künste vergeben. Der Namensgeber George Tabori inszenierte zuletzt bis zu seinem Tod 2007 am Berliner Ensemble und war Zeit seines Lebens Grenzgänger zwischen Freier Szene und Stadttheatern. Der Preis würdigt nicht nur Werk und Leben des Autors und Theaterkünstlers, er legt vor allem besonderen Fokus auf den für Tabori so wichtigen Ensemble-Gedanken. Im Gedenken an George Tabori wird die Verleihung traditionell rund um den Geburtstag des Namensgebers ausgerichtet.

Pressemitteilung des Fonds Darstellende Künste vom 05.05.2022

 

 
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